Diesmal würde er sich nicht abschütteln lassen. Das wäre doch gelacht, wenn er es nicht schaffen würde herauszufinden was vor sich geht.
Er schlich hinter den rostigen Rohren weiter an den Rand des Wellblechverschlages. Noch einmal hatte er sich nicht mit Destillat und Essen den Kopf verdrehen lassen. Sein Ruf, seine Zukunft, seine Ehre standen hier auf dem Spiel.
Er hielt inne. Lauschte. Das Treffen hatte bereits begonnen. Vorsichtig schob er seinen Kopf um die Ecke des Verschlags. Langsam kam eine Person in sein Blickfeld. Sechs, sieben Meter entfernt. Massig. In einen weiten Mantel gehüllt. Den Kragen gegen die Kälte hochgeschlagen. Gedämpfte Stimmen klangen zu ihm herüber. Wortfetzen. Der Wind verstümmelte das Gesagte. Die Augen zusammengekniffen zu kleinen Schlitzen schob er seinen Kopf noch ein kleines Stück weiter um die Ecke die ihm Schutz bot.
Wer war die andere Person?
All die Anstrengungen und das ausgeschlagene Destillat wären umsonst gewesen, wenn er nicht herausfände wer die andere Person war.
„…vorsichtig sein…“ „Eine weitere Lieferung…“
Der eisige Wind trug wertvolle Informationen die metallenen Wände entlang, bis an in das Versteck des heimlichen Zuhörers.
Kannte er die Stimme?
Er zog sich hinter die Ecke des Verschlags zurück. Egal. Wenn er nicht schon herausfinden konnte mit wem der massige Mantelträger da Geschäfte im Dunkeln aushandelte, dann würde er halt bluffen. Er wusste jetzt zumindest, dass es Geschäfte gab. Ein gutes Pokerface würde er auch noch schaffen.
Der Mann schlich aus seinem Versteck zurück. Zurück zu Wärme, Destillat und vielleicht auch noch ein wenig körperlicher Nähe.